Liebe Leserinnen und Leser meiner Wochenberichte,
wer diesen Bericht aufmerksam durchliest, wird vielleicht verstehen, warum ich stolz darauf bin, in unserer schönen Stadt Schleswig Bürgermeister sein zu dürfen und warum ich das so gern mache. So viele verschiedene tolle Termine und Veranstaltungen in Schleswig. So viele verschiedene Themen. So viele Gespräche mit so vielen Persönlichkeiten. So abwechslungsreich, fordernd, spannend und auch manchmal anstrengend. Schleswig ist so eine tolle Stadt.
Montag:
Holmer Beliebung:
Die Holmer Beliebung feiert in diesem Jahr ihr 375-jähriges Jubiläum. Nachdem es am Samstag bereits einen öffentlichen Ball gab und am Sonntagabend auf dem Holm ein schönes öffentliches Grillfest stattgefunden hat, standen auch der Montag und der Dienstag ganz im Zeichen der Holmer Beliebung.
Festakt im Dom:
Am Vormittag war ich zunächst zum Festakt in den Dom eingeladen. Der Festausschuss hatte ein tolles Programm vorbereitet und es gab viele Einblicke in die Geschichte der Beliebung. Ministerpräsident Günter hielt ein Grußwort und es gab eine wunderbare Festansprache der Bischöfin. Der Chor „Holmer Sangesfreuden“ hatte einen wunderbaren Auftritt. Auch ich durfte ein Grußwort für die Stadt halten, in dem ich auf die besondere Bedeutung der Holmer Beliebung für die Stadt Schleswig eingegangen bin und den besonderen Zusammenhalt auf dem Holm hervorgehoben habe.
Kulturprogramm am Holm:
Für den Abend hatte die Beliebung dann noch ein Kulturprogramm mit Lichterfest an der Holmer Kapelle organisiert. Zunächst sorgte das Schleiblasorchester für gute Stimmung unter den zahlreichen Besucher*innen rund um den Holm. Es gab wirklich sehr viele nette Begegnungen und Gespräche. Leider wurde ich bei einem Regenschauer dann völlig durchnässt, so dass ich am späteren Abend die Lichtkunst an der Holmer Kapelle durch die Künstlerin Kathrin Bethge nicht mehr gesehen habe. Allerdings habe ich später Fotos gesehen. Es sah toll aus.
Dienstag:
Holmer Beliebung:
Der Dienstag war dann quasi der Haupttag der Beliebung: Morgens um 07:30 Uhr trafen sich die Beliebungsbrüder und die geladenen Gäste im schwarzen Anzug, weißen Hemd, schwarzer Fliege oder schwarzer Binder und Zylinder am Holm zum Umzug ins Hotel Hohenzollern zur Sommergeneralversammlung. Begleitet wurde der Umzug wie immer durch den Schleswiger Spielmannszug. Zunächst ging es dreimal um den Holm, dann gab es die Totenehrung und die Kranzniederlegung bevor es dann zur Generalversammlung ins Hotel Hohenzollern ging. Um 13:00 Uhr war die Versammlung beendet und es ging wieder in Begleitung des Spielmannszuges zurück zum Holm.
Gedenktag für die Bücherverbrennung am 23. Juni 1933:
Auch in Schleswig wurden am 23. Juni 1933 auf dem Stadtfeld Bücher verbrannt. Aus Anlass dieses Gedenktages fand eine musikalische Lesung im KulturL statt. Susanne Pertiet und Dorothea Walther lasen aus Büchern seinerzeit verbotener Autoren und Joachin Liß-Walther spielte Klavierstücke jüdischer Komponisten. Vielen Dank für die Organisation dieser Veranstaltung. Wir dürfen nie vergessen, was damals passiert ist.
Festball der Holmer Beliebung - Ältermannswechsel:
Am Abend ging es dann wieder zur Holmer Beliebung. Um 19:30 Uhr war Treffen vor dem Haus des 1. Ältermanns Ralf Mahnke. Um 20:00 Uhr ging es dann wieder in Begleitung durch den Schleswiger Spielmannszug zum Festball ins Hohenzollern. Männer wieder im schwarzen Anzug und Frauen im Abendkleid. Es war ein sehr langer Zug. Leider hat es während des gesamten Marsches wieder stark geregnet. Für den Ball gab es mit ca. 320 Teilnehmer*innen dennoch eine Rekordbeteiligung. Zunächst wurden einige Rituale abgehalten, neue Mitglieder aufgenommen und dann wurden die traditionellen Holmer Tänze gefeiert. Die Stichlinge führten das „Hänseln“ durch, den Verkauf von Bier und einer amerikanischen Versteigerung des letzten Glases. Pünktlich um 0:00 Uhr gab es dann den Ältermannwechsel mit der feierlichen Übergabe der Ältermannskette. Die Amtszeit von Ralf Mahnke ging damit zu Ende und neuer Ältermann ist Finn Petersen. Anschließend wurde bis 03:00 Uhr weiter gefeiert (da war ich dann allerdings schon zu Hause) und es ging - wieder in Begleitung des Spielmannszuges - zurück zum Holm, wo vor dem Haus des neuen Ältermanns noch ein Walzer getanzt wurde.
Liebe Holmerinnen und Holmer. Es waren fantastische Jubiläumstage. Ihr habt da unglaublich viel Arbeit reingesteckt. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.
Mittwoch:
Am Mittwoch hatte ich einen Tag Urlaub. Es war allerdings zu viel liegengeblieben. Daher war ich dann doch ein paar Stunden im Büro.
Donnerstag:
Gespräch mit den Fachbereichsleitungen Zentrale Dienste und Bau:
In dem Gespräch ging es um organisatorische Fragen und die Vorbereitung für den kommenden Hauptausschuss.
Fachbereichsleitungsrunde:
In der wöchentlichen Gesprächsrunde mit den Fachbereichsleitungen ging es u.a. um die Vorstellung des Corporate Design für die Stadt Schleswig, Gremiensitzungen und die Beleuchtung des Rathausparkplatzes.
Vorbesprechung der Sitzung des Bau-, Klimaschutz- und Umweltausschusses (BKU) am 1. Juli:
Mit der Bauamtsleitung habe ich die Sitzung des BKU vorbesprochen. Auf der Tagesordnung stehen u.a. folgende Punkte: Beschluss zur Fortführung der Planung für das Bürgerforum, Beschluss zur Verpachtungsgastronomie für das Kulturhaus, Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 112 „Stadthafen“, Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 104 westlich St. Jürgener Str. nördlich Mühlenredder, Berichte.
Im Anschluss hatte ich dann noch ein Gespräch mit dem Bauamtsleiter über aktuelle Themen.
Vorbesprechung der Sitzung des Finanzausschusses (FA) am 2. Juli:
Mit der Fachbereichsleitung Zentrale Dienste und der Fachdienstleitung Finanzen habe ich die Sitzung des FA vorbesprochen. Auf der Tagesordnung stehen u.a. folgende Punkte: Bericht über die Vermögensentwicklung des Legat Sonntag, Bericht über die Annahme von Zuwendungen im Jahr 2024, Beschluss über eine Vereinbarung zur Gesundheitsförderung, Beschluss über den Gesamtabschluss für das Jahr 2020, Beschluss zur Verpachtungsgastronomie für das Kulturhaus.
Grillen mit Nachbargemeinden:
Am späten Nachmittag habe ich die Bürgermeister*innen der Nachbargemeinden, die dazugehörigen Amtsvorsteher sowie die Verwaltungsleitungen, die Bürgervorsteherin, die Fraktionsvorsitzenden und unsere Fachbereichsleitungen zum Grillen in den Innenhof des Rathauses eingeladen. Das ist ein zwangloser Austausch zum Erhalt und zur Verbesserung der guten nachbarschaftlichen Beziehungen. Über die gute Beteiligung und die guten Gespräche habe ich mich gefreut. Wir arbeiten im Bereich des Datenschutzes mit unseren Nachbarn sehr gut zusammen und haben gerade eine Vereinbarung zur Erweiterung des Kooperationsraums unterzeichnet. Außerdem arbeiten wir an einer Vereinbarung, die unseren Nachbargemeinden eine stärkere wohnbauliche Entwicklung ermöglicht.
Freitag:
Monatsgespräch mit der Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft (WiReg):
In dem Gespräch mit der WiReg ging es um die Entwicklung von Gewerbeflächen, um den Strategieprozess der WiReg sowie um die Vorbereitung eines Gesprächs, das am Nachmittag stattfindet.
Vorbesprechung der Sitzung des Hauptausschusses (HA) am 30. Juni:
Mit der Fachbereichsleitung Zentrale Dienste habe ich die Sitzung des HA am kommenden Montag vorbesprochen. Auf der Tagesordnung stehen u.a. folgende Punkte: Bericht der Geschäftsführung der Ostseefjord Schlei GmbH, Beschluss über die Neufassung der Hauptsatzung, Bericht zum Beschlusscontrolling.
Entlassungsfeier Lornsenschule:
Gegen Mittag fand dann die feierliche Zeugnisübergabe für die Abiturient*innen der Lornsenschule statt, zu der ich eingeladen war. Die Besonderheit: es war der letzte G8-Jahrgang und den nächsten Abiturjahrgang gibt es dann erst in 2027 wieder. Es gab schöne Grußworte der Direktorin, der Elternvertretung sowie den Profillehrkräften. In meinem Grußwort habe ich natürlich gratuliert und hervorgehoben, dass die Schüler*innen mit der Lornsenschule eine Schule besucht haben, die für Offenheit, gegenseitige Achtung und respektvollen Umgang steht. Den Schüler*innen wurde vieles mit auf den Weg gegeben. Sie haben gelernt, sich selbst zu organisieren, im Team zu arbeiten, ihre Meinung zu vertreten und -hoffentlich- auch ein tiefes Verständnis dafür entwickelt, das Bildung mehr bedeutet als gute Noten. Sehr beeindruckt hat mich auch die tolle Rede der beiden Schülervertreterinnen.
Gespräch mit der WiReg, Bauamt und einem Investor:
In dem Gespräch ging es um die Weiterentwicklung von Gewerbeflächen in Schleswig.
Bürgerdialog mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr:
Sehr kurzfristig ergab sich für uns die Chance, den Generalinspekteur der Bundeswehr General Breuer zum Bürgerdialog einzuladen. Angesichts seines Besuches in Jagel hat er uns diese Möglichkeit selbst angeboten. Die Veranstaltung fand dann in der Feuerwache im Karpfenteich statt. Zu Beginn habe ich General Breuer und den Leiter des Standortes Jagel Commodore Schumacher gebeten, sich ins Goldene Buch der Stadt Schleswig einzutragen, was beide auch gern gemacht haben. General Breuer informierte sehr sachlich aber auch sehr eindringlich über die aktuelle Sicherheitslage, insbesondere mit Blick auf Russland, er zeigte die Auswirkungen auf die Bundeswehr auf. Im Anschluss beantwortete General Breuer sehr geduldig und ausführlich die Fragen aus dem Publikum und wich dabei keiner Frage aus. Und danach nahm er sich noch viel Zeit für Einzelgespräche. Vielen Dank für diesen Besuch. Ich selbst bin sehr beeindruckt von dem Auftritt und auch von der Persönlichkeit des Generalinspekteurs. Vielen Dank auch an meine Kollegin, die das organisiert hat und an die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, die die Gerätehalle vorberietet haben und auch noch einen Shuttle-Service organisiert haben. Eine gelungene Veranstaltung.
Eine besondere Ehre: der Generalinspekteur zeigte sich sehr angetan, dass wir die Veranstaltung so schnell und so gut für ihn organisiert hatten. Er bedankte sich bei mir mit einem so genannten Coin (s. dazu Fotos). Es ist ein persönlicher Coin des Generalinspekteurs. Ich habe erst am nächsten Tag erfahren, dass das wohl eine besondere Rarität ist. Der GI hat mir bei der Übergabe gesagt: „Herr Dose, wenn wir uns das nächste Mal treffen und Sie den Coin nicht dabei haben, dann müssen Sie mir ein Bier ausgeben.“ Darauf habe ich entgegnet: „Herr Generalinspekteur, wenn wir uns noch einmal treffen sollten und ich die Gelegenheit hätte, danach mit Ihnen ein Bier zu trinken, dann würde ich den Coin absichtlich vergessen.“ Fand er lustig.
Samstag:
Tag der Bundeswehr in Jagel:
Als einer von 10 Standorten in Deutschland fand in Jagel der Tag der Bundeswehr statt. Das zeigt auch noch einmal deutlich die Bedeutung des Standortes auf. Ich hatte eine persönliche Einladung von Commodore Schumacher, der ich natürlich gern gefolgt bin. Schon um 08:00 Uhr bin ich losgefahren. Nach einer Begrüßung durch den Commodore startete das Programm. Und die Bundeswehr hat wirklich ein Riesenprogramm auf die Beine gestellt und Bundeswehrtechnik an Land und in der Luft präsentiert. Es war alles perfekt organisiert, um den erwarteten 50.000 Besucher*innen einen reibungslosen Ablauf zu präsentieren. Vielen Dank für die Einladung.
Christopher Street Day (CSD) in Schleswig:
Gegen Mittag musste ich dann wieder zurück nach Schleswig. Um 13:00 Uhr fand am Capitolplatz der erste CSD in Schleswig statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Schleswig und des Kreises Schleswig-Flensburg Andrea Cunow und Corinna Phillippsen, Horst Zingler vom Schwulenstammtisch Schleswig sowie Christian Sievers vom Jugendzentrum Schleswig. Es gab ein buntes Programm, moderiert von der Travestiekünsterlin Gloria Vain, es gab viele schöne Reden, einen musikalischen Beitrag der Omas gegen Rechts und Pastorin Sandra Matz gab Paaren den kirchlichen Segen. Auch die Polizei und die Feuerwehr waren vertreten sowie viele Institutionen, die sich mit Infoständen präsentierten. Ich durfte zu Beginn der Veranstaltung ein Grußwort für die Stadt halten, in dem ich betonte, dass es in einer modernen Gesellschaft nicht sein kann und darf, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität Angst vor Gewalt haben müssen. Vielfalt ist eine Stärke und keine Bedrohung. Schleswig hat an diesem Samstag ein klares Zeichen gesetzt für Vielfalt, für Akzeptanz und für Respekt. Höhepunkt war der anschließende Walk durch die Stadt, an dem gut 500 Menschen teilnahmen. Viel mehr als wir alle erwartet hatten. Eine tolle fröhliche und friedliche Stimmung und sooo viele Menschen. Es war großartig. Die Organisatoren hatten mich dann noch gebeten, vorn mitzulaufen und das Transparent zu halten. Vielen Dank, das habe ich sehr gern gemacht. Ganz herzlichen Dank an die Organisator*innen. Es war eine tolle Veranstaltung, die nicht nur mich sehr bewegt hat.
Festball der Alten Beliebung:
Am Abend fand dann der Festball der Alten Beliebung im Hotel Hohenzollern statt. Die Alte Beliebung ist die älteste der 4 Schleswiger Beliebungen. Sie wurde 1629 gegründet und ist damit fast 400 Jahre alt. In meinem Grußwort bin ich auf die Bedeutung der Beliebungen für Schleswig eingegangen. Sie sind wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes und sorgen für Zusammenhalt in der Gesellschaft. Vielen Dank für die Einladung.
Das war ein ausgefüllter, abwechslungsreicher und sehr kontrastreicher Samstag, der mir wohl lange in Erinnerung bleiben wird.
Sonntag:
Umzug der Alten Beliebung: Am heutigen Sonntag steht lediglich ein Termin auf dem Programm. Um 14:00 Uhr geht es zum Rathausmarkt. Dort sammelt sich die Alte Beliebung und wird - natürlich wieder in Begleitung des Schleswiger Spielmannszuges - zum Hohenzollern marschieren. Dort findet dann das Kinderfest und die Generalversammlung statt. Dort nehme ich dann allerdings nicht mehr teil. Ein kurzes Wort noch zum Schleswiger Spielmannszug. Er ist der aktivste Spielmannszug in ganz Schleswig-Holstein. Die sind so viel unterwegs und spielen mit Begeisterung. Vielen Dank für euren Einsatz. Ich freue mich sehr, dass wir euch haben.
So, das war´s für diese Woche. Macht´s gut und bleibt gesund.